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Kapitel 3

Endlich war es klar, so einfach und doch so schwierig.
Christina konnte nun endlich Leben, Leben wie alle Menschen es verdienen.
Jeder Gedanke an diese Zeit lassen Tränen entstehen, Tränen der Freude und des Kummers.

Meine damalige Ehefrau begann zu begreifen das es keine "Manie" ist und auch wenn das Verständnis nach wie vor fehlt, so war Ihr klar das es kein zurück gibt und wir beide keine lesbische Beziehung wünschen.
Anfangs herrschte Krieg der auch schon ansatzweise (begründet durch meine Gleichgültigkeit) ausartete.
Nun war es ein glücklicher Umstand das wir beide möglichst schnell getrennt werden wollten und so dauerte es nur wenige Monate bis zur Scheidung.
Ich war mir bewusst, das es für mich kein Leben als Mann mehr geben wird denn ich bin eine Frau. Eine Frau der es so lange verwehrt geblieben war zu Leben.

Mich zog es in meine Heimatstadt zurück, als Christina und so bestritt ich alle Belange des täglichen Lebens, wenngleich noch mit männlichem Vornamen in den Papieren.

Mein erstes Bewerbungsgespräch, vermittelt durch das AA und für den Arbeitgeber durch das Telefonat auch fälschlicher Weise mit einem Mann.
Als ich nun dort auftrat, im eleganten aber schlichten langem Rock und Bluse, viel dem Disponenten erstmal das Frühstück aus dem Gesicht, traurig und doch lustig...
Man bot mir einen Platz an und kam gleich auf den Punkt (ich liebe es wenn nicht um den heissen Brei geredet wird) und ich durfte mir anhören, das der Kunde keine Frauen in der Produktion einstelle.
?! OK, ich antwortete auf meine Art: "25 Jahre war man immer mit mir zufrieden, aber kaum das ich einen Rock trage zählt dies nicht mehr?!"

Eine kurze Gedankenpause später versprach man mir, wegen meines Profils, mich beim Kunden vorzuschlagen.

Der Sommer naht, ich habe Arbeit und wenngleich nur von wenigen akzeptiert von der Masse toleriert fehlte etwas. Einige Besuche beim Psychologen später (Vorschrift von den Krankenkassen und dem Gesetzgeber) ergab sich für mich die Möglichkeit zur Hormongabe, Freude die ich zu diesem Zeitpunkt empfand war nicht groß genug um das fehlende in meinem Herzen zu ersetzen.

Es begab sich zu Weihnachten, als eine "Freundin" sich tel. meldete und ich sie traf. Leider waren unsere Gründe nicht uneingeschränkt gleich.
Die Einnahme der Medikamente hatte eine durchaus erwünschte Nebenwirkung, nämlich Asexualität. Toll dieses Gefühl der Befreiung, nichts hatte mich sexuell mehr erregt. Sie schon!?

Nun es war auf beiden Seiten Liebe, nur nicht dieselbe.
Eine Eigenart  vieler Menschen und eben auch meine ist, das mir das Wohl aller anderen mehr bedeutet als mein eigenes.
So nahm mein Schicksal seinen Lauf und auch Ihres, mir tat die Freundschaft sehr gut und nach kurzer Zeit begann ich zu begreifen das es ihre „Absicht“ war mich von meiner „Manie“ zu befreien.

Ihr zuliebe, um Sie nicht zu verlieren, spielte ich brav mit und so begann ein steter Rollenwechsel.
Mann-Frau-Mann-Frau-usw.

Wie lange hält ein Mensch das aus? Nun als die Selbstmordgedanken immer schlimmer wurden und ich fast daran zerbrach, auch körperlich durch Medikamentenmissbrauch, entschied ich mich für den stationären Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik. Gerade noch rechtzeitig.

In dieser Zeit versuchte ich mir darüber klar zu werden was mir wichtiger ist, mein Leben oder das Wohl eines geliebten Menschen? Da auch das Brustwachstum nun ein sichtbares Ausmaß an nahm und ich mich mehr und mehr vor mir selbst zu ekeln begann, verließ ich nach 6 Wochen mein goldenes Gefängnis.

Als ich danach ablehnte mit Ihr zusammen zu sein (auf Ihre Art) sie aber als Freundin behalten wollte, brach sie den Kontakt  vollständig ab.

Ich war wieder allein und vergrub mich in mein Häuschen. Suchte nach Bestätigung meiner selbst indem ich mich Männern zuwandte, das das nicht funktioniert wollte ich nicht einsehen und so waren die Enttäuschungen an der Tagesordnung.

Dazu später mehr, ihr sollt uns ja treu bleiben :-)
glg eure Christina

P.S. Mein Schatz ich liebe Dich jeden Tag so sehr und morgen noch mehr.

 

 

zuletzt aktuallisiert: 12.11.2013 21:37:11

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